Intervallfasten (Flexifasten)

Intervallfasten ist quasi ein „Teilzeit“Fasten. Das heißt, dass man dem Körper für z.B. 16 Stunden jegliche Nahrung entzieht und nur Getränke zu sich nimmt, die keinerlei Energie enthalten (Wasser, Mineralwasser, ungesüßter Tee).

In den folgenden acht Stunden darf man essen, wobei es nach neueren mole-kulargenetischen Untersuchungen sogar egal ist, was  und wieviel man ißt. Allerdings scheint der Effekt deutlich besser zu sein, wenn man sich zusätzlich zu einer gesunden Ernährung entschließen kann. Je gesünder die nächste Mahlzeit ausfällt, desto stärker wird folglich das langfristige Ziel der Gewichts-reduktion unterstützt werden.

Der Vorteil dieser Art des Fastens ist, dass die Methode sehr variabel ist und so optimal den Lebensgewohnheiten des einzelnen angepaßt werden kann. Statt 16:8 kann man durchaus auch 18:6 wählen oder 14:10 oder 19:5, wie das im traditionellen Japan beispielsweise seit Jahrtausenden empfohlen wird (zwei oder drei Mahlzeiten im Abstand von fünf Stunden)

Auch ein 5:2 Rhythmus ist gebräuchlich, wobei hier allerdings Tage gemeint sind und das Ernährungsregime deutlich abgewandelt wird: An fünf Tagen in der Woche wird normal gegessen, an einem Fastentag gibt es nach einem normalen Frühstück für 24 Stunden nur Gemüsebrühe, dann beginnt wieder ein „normaler“ Tag.

Was passiert beim Intervallfasten?

Unser Körper kann Energie nur in Form von Traubenzucker (Glukose) verwer-ten. Die Vorräte dafür sind begrenzt und reichen nur wenige Stunden. Hauptabnehmer für die größte Menge an Glukose ist unser Gehirn, das unab-hängig vom „Betriebszustand“ immer den gleichen Energiebedarf hat.

Beim Fasten (Nahrungsentzug) wird relativ rasch der frei verfügbare Zucker im Blut verbraucht, und es kommt zur Unterzuckerung (Hypoglykämie). Als Folge davon werden in der Leber Stoffwechselvorgänge gestartet, bei denen Gluko-se generiert wird, um den Energiebedarf des Gehirns zu decken. Ab dem zwei-ten Tag des Fastens sind allerdings auch diese Vorräte erschöpft, und der Kör-per „muss ans Eingemachte“, das heißt, er muss damit beginnen, das für schlechte Zeiten gespeicherte Fett zu verbrennen. Dabei entstehen saure Stoffwechselprodukte ähnlich der Überlastung des Muskels bei Überbean-spruchung (Muskelkater), die am zweiten und dritten Tage des Fastens zu einem kurzzeitigen Abbau von Muskeleiweiß führen können. Ab dem vierten Fastentag erfolgt die Energiegewinnung dann ausschließlich durch Fettabbau.

Bis hierhin klingt das wie „Die perfekte Diät zum Abnehmen“. Allerdings rela-tivieren sich die Stoffwechselvorgänge etwas, da ja zwischenzeitlich im-mer wieder etwas gegessen wird, auch Kohlenhydrate und Fette. Andererseits lässt sich der gesamte Effekt steigern durch eine angepaßte Ernährung und durch Intensivierung der körperlichen Belastung (Muskelaufbautraining, Aus-dauertraining).

Daraus ergeben sich folgende Voreile des Intervallfastens:

  • Die Methode ist auch für Unerfahrene gut anwendbar und unkompliziert.
  • Die Methode ist sehr variabel und daher auch für den „modernen“ Menschen sehr gut geeignet.
  • Die Methode ist langzeitgeeignet. Sie kann unendlich fortgeführt oder abgebrochen und wieder neu begonnen werden.
  • Durch die regelmäßige Nahrungszufuhr kommt es in der Regel nicht zu den typischen Heißhunger-Attacken.
  • Der Stoffwechsel des Körpers bleibt auf einem konstant hohen Niveau.
  • Durch die regelmäßige (intermittierende) Nahrungsaufnahme kommt es nicht zu dem sonst üblichen Abbau von Muskeleiweiß.
  • Die Leistungsfähigkeit wird nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil. Viele Men-schen berichten über eine deutliche Zunahme der Leistungsfähigkeit und weniger Müdigkeit.
  • Eine Gewichtsabnahme kann durch sportliche Betätigung deutlich unterstützt werden.